Gewürz- und Heilkräuter
Denkt man an Küchenkräuter, dann fallen einem meist die traurigen, oft schon halb vertrockneten Sträußchen ein, die in den Gemüseabteilungen der Supermärkte liegen, oder die Plastiktöpfe, in denen die schlaffen Pflanzen gerade eben noch von der Zellophanhülle aufrecht gehalten werden. Dabei weiß man, dass die meisten dieser Pflanzen, wenn man ihnen auf einem Streifzug durch eine Wiese oder beim Spazierengehen am Waldrand begegnet, einen betörenden Duft verströmen, der sich noch verstärkt, wenn man die Blätter zwischen den Fingern zerreibt. Das trifft besonders auf Wildkräuter wie Poleiminze, Borretsch oder Thymian zu.
Küchen- und Heilkräuter selbst zu ziehen ist einfach, macht Spaß und lohnt sich. Die meisten Kräuter sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern sind auch in der Küche vielfältig zu verwenden. Darüber hinaus helfen sie beim Entspannen und Wohlfühlen und besitzen oftmals eine heilende Wirkung. Doch durch die in der Landschaft eingesetzten Pestizide sind viele der Wildkräuter – oft als Unkraut eingestuft – in ihrem Bestand bedroht. Für zahlreiche Insekten, vor allem Bienen und Schmetterlinge, sind die Kräuter aber wichtig. Angelockt vom intensiven Duft, saugen sie den süßen Nektar der Blüten auf und sorgen damit zugleich für deren Bestäubung und den weiteren Erhalt. Die als Gewürz- und Heilkräuter eingestuften Pflanzen bringen Farbe und Duft in jeden Garten, auf jede Terrasse, jeden Balkon, jedes Fensterbrett. Vom Frühling bis in den frühen Herbst, gelegentlich sogar bis in den Winter, bieten ihre Blätter und ihre zarten Blüten einen hübschen Anblick und oft hält ihr Duft sogar unerwünschte Insekten wie Stechmücken fern.
Passt zu fast allen Gerichten aus der Mittelmeerküche. Sein einmaliges Aroma kommt
frisch am besten zur Geltung. Basilikum wirkt appetitfördernd und hat eine
entschlackende Wirkung. Frisch gekaute Blätter sorgen für reinen Atem.
Bärlauch schmeckt wie Knoblauch, man riecht jedoch nicht danach. Er ist eisenhaltig, wirkt
blutbildend, blutdrucksenkend und herzstärkend.
Beifuß ist das ideale Kraut für fette und deftige Speisen. Es regt den Gallenfluss an und
unterstützt damit optimal die Fettverdauung.
Bohnenkraut schmeckt leicht pfeffrig und wird im Ganzen mitgekocht. Es gibt Hülsenfrüchten oder
Schmorgerichten den typischen Geschmack. Bohnenkraut stärkt den Magen, fördert
die Verdauung und wirkt belebend.
Borretsch erinnert geschmacklich an Gurken. Er gilt als herzstärkend, harn- und schweißtreibend
und soll die Lebensgeister wecken. Borretsch Blätter möglichst jung ernten,
ihre rauen Härchen sind dann nicht so ausgeprägt.
Brennnessel werden nicht roh, sondern kurz überbrüht verwendet und schmecken ähnlich wie Spinat.
Sie wirken stark entwässernd und werden darum sehr geschätzt. Brennnesseln sind
reich an Vitaminen und Mineralsalzen und unterstützen die Blutbildung.
Brunnenkresse schmeckt ein wenig wie Rettich und passt zu Milchprodukten, Eiern oder Huhn. Sie enthält
viel Vitamin C und stärkt die Abwehrkräfte.
Ihm wird eine nervenberuhigende Wirkung nachgesagt, Er regt den Appetit an und lindert
Verdauungsstörungen. Dill ist ideal für Gurkengerichte und frischen Fisch.
Estragon hat einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die für seinen herb – bitteren, Geschmack
verantwortlich sind. Er regt den Appetit und die Magensekretion an und gibt z.
B. Kräuterbutter den besonderen Pfiff.
Kerbel regt den Stoffwechsel an, reinigt das Blut und entschlackt. Er ist gut für feine Suppen,
Eier- und Geflügelgerichte geeignet. Erst kurz vor dem Servieren zufügen.
Koriander ist ein typisches Kraut für die asiatische Küche und schmeckt etwas nach Anis. Er passt
zu Gerichten aus dem Wok, fördert den Appetit und lindert Völlegefühl.
Liebstöckel wird hauptsächlich für Suppen und Eintöpfe verwendet. Es wirkt harntreibend und ist
deshalb hilfreich bei Nieren- und Blasenleiden, Gicht und Rheuma.
Lorbeer würzt saure Speisen wie Sauerbraten und Sülzen. Die getrockneten Blätter müssen
mitgegart und sparsam dosiert werden. Sie wirken appetitanregend und
verdauungsfördernd.
Majoran darf in keiner Leberwurst fehlen, passt aber auch zu Frikadellen oder Bratkartoffeln.
Besonders auf die Magenschleimhäute wirkt das Kraut beruhigend und entspannend.
Passt zu Süßspeisen, aber auch zu Fleisch und Fisch mit Joghurtsoße. Die ätherischen Öle
der Minze regen den Gallenfluss an und beruhigen Magen und Darm.
Oregano schmeckt herb, leicht pfeffrig und wird viel in der italienischen und griechischen Küche verwendet. Er fordert den Appetit und beruhigt die
Nerven.
Passt zu fast allen Gerichten. Sie ist reich an Provitamin A, Vitamin C, Bi und B2 sowie
Kalzium. Petersilie regt die Nierentätigkeit an, wirkt blutreinigend und ist
fördert die Verdauung.
Schmeckt pfeffrig – würzig und säuerlich frisch. Ihre Bitterstoffe regen den Appetit und
die Verdauung an. Rauke eignet sich für Salate, aber auch kurz gedünstet für Risotto, Nudeln oder Fischragout.
Rosmarin soll Kopfschmerzen lindern, bei Nervosität beruhigen und die Magen-, Darm- und
Gallentätigkeit positiv beeinflussen. Als Badezusatz regt Rosmarinöl den
Kreislauf an.
Besitzt ein sehr würziges, leicht bitteres Aroma und sollte darum nur sparsam verwendet
werden. Salbei wird wegen seiner entzündungshemmenden und verdauungsfördernden
Wirkung geschätzt.
Schnittlauch stärkt mit seinem hohen Vitamin-C- Gehalt die Abwehrkräfte. Er passt zu fast allen
herzhaften Gerichten und zu Salaten.
Hat einen würzig – süßlichen Geschmack und entfaltet erst beim Kochen sein herrliches
Aroma. Thymian wirkt beruhigend sowie krampf- und schleimlösend.
Waldmeister wurde durch die Maibowle berühmt. Er hat eine beruhigende Wirkung und hilft
bei Schlafstörungen, sollte jedoch nur sparsam dosiert werden, da das in ihm
enthaltene Kumarin bei Überdosierung Kopfschmerzen verursachen kann.
Schmeckt zu allen Gerichten, die man auch mit Zitronensaft würzen würde. Ihr werden
virushemmende und bakterizide Eigenschaften bescheinigt. Melissen Tee ist
nervenstärkend und hilft bei Kopf- und Zahn- schmerzen. Aromatische
Zitronenmelisse dient auch als Grundstoff für den berühmten Melissen Geist.